Fotografieren aber wie?

Zeit-Automatik

 

Erst vor ein paar Tagen durfte ich ein Einzelcoachting geben, bei dem es um verschwommene Hintergründe und um schöne freigestellte Objekte ging. Da für einen Fotoneuling die ganze Technik, all die Knöpfe und Einstellungen sehr unübersichtlich sein können, habe ich mir vorher ein paar Gedanken dazu gemacht. Wie erkläre ich einem Fotoneuling, der bisher nur mit Vollautomatik fotografiert hat, wie man anders fotografieren kann, ohne ihn noch mehr zu verwirren?
Deswegen möchte ich euch heute einen kleinen Tipp geben, der vielleicht hilft, sich auch mal vom Vollautomatik Programm loszulösen ohne gleich alles selber einstellen zu müssen.
Eigentlich ist das keine Hexerei, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Wichtig, diese Art zu fotografieren eignet sich eher für die Outdoorfotografie, für Fotos in Räumen oder gegen das Licht brauchst du andere Einstellungen, sonst ist deine Kamera völlig überfordert.

Was du dazu brauchst, ist eine Spiegelreflex- oder Systemkamera, bei der man die Blende, die Zeit und die ISO-Angaben manuell einstellen kann.
Keine Angst, du musst nun nicht gleich alles in Manuell-Modus fotografieren, dafür gibt es noch Halbautomatik-Programme. Und mit diesen lässt sich gut arbeiten und du bekommst auch tolle Ergebnisse. Vor allem lernst du deine Kamera etwas besser kennen, ohne dabei an zu viele Ding denken zu müssen.
Um verschwommene Hintergründe zu erhalten und dabei das eigentliche Objekt, sei es ein Portrait, ein Strassenschild oder eine Pflanze scharf zustellen, arbeitest du am besten mit der Zeit-Automatik. Das heisst, du kontrollierst und stellst die Blende selber ein und die Auslösezeit berechnet die Kamera automatisch. Bei den meisten Kameras ist dieser Modus mit dem Buchstaben „A“ oder „AV“ gekennzeichnet.

 

Kameraeinstellungen

Als erstes stellt du also bei bei deiner Kamera die Zeit-Automatik ein und als zweites stellst du nun die Blende ein. Auf dem Display steht davor der Kürzel F (F steht für Blendenöffnung). Die Zahl der Blendenöffnung zeigt uns, wieviel Licht durch die Blendenöffnung im Objektiv kommt. Je grösser die Blende, um so keiner die Blendenzahl. Damit es nicht ganz so verwirrend ist, sage ich einfach, je kleiner die Blendenzahl desto verschwommener der Hintergrund. Bei den meisten Objektiven ist die kleinste Blendenzahl die 2.8, bei Festbrennweite-Objektiven kann die Zahl aber noch kleiner sein ( 2.0, 1.8 oder sogar 1.4).
Die meisten Kameras verfügen über ein Programmwahlrad auf der Oberseite der Kamera um die Blendenzahl einzustellen. Bei manchen Modellen (Kompaktkameras) erfolgt die Einstellung zum Teil über das Menü im Display. Bei neueren Kameras, kann dies auch nur ein Knopf sein, der zu drücken ist und durch drehen am Einstellrad die Programmwahl ausgewählt wird. Dieser Knopf ist bei meiner Kamera mit MODE angeschrieben. Wenn du unsicher bist, dann nimm die Bedienungsanleitung deiner Kamera hervor. Darin findest du sicher ein Bild bei dem alle Knöpfe, Rädchen und Schalter beschrieben sind.

 

 

Belichtungskorrektur

Sollte dein Bild zu hell oder zu dunkel werden, dann kannst du dies mit der Belichtungskorrektur beheben. Damit korrigierst du die Belichtung im Verhältnis zu dem, von der Kamera vorgeschlagenen Wert. Mit gedrückter +/- Taste und gleichzeitigem Drehen am Einstellrad, kannst du die Belichtung verringern (dunkler) oder erhöhen (heller).

 

 

Hintergrund

Gut zu wissen ist auch, je weiter der Hintergrund vom zu fotografierenden Objekt entfernt ist, desto mehr Tiefenschärfe wird das Bild haben. Je näher der Hintergrund ist, desto weniger verschwommen wird der Hintergrund. Daher schaue ich bei der Wahl meiner Location immer auf genügend Weite hinter meinem Fotomotiv. Je mehr Abstand zum Hintergrund, desto besser wird in meinen Augen das Ergebnis.

Fototiipp

 

Fokuspunkt

Was auch nicht vergessen gehen darf, ist der Fokuspunkt. Der Fokuspunkt ist dieses Viereck, welches du siehst, wenn du durch den Sucher schaust. Ich arbeite immer nur mit einem Fokuspunkt und verschiebe diesen bei Bedarf. Den Fokuspunkt verschiebst du immer auf den Punkt, bei dem du das Foto scharf haben möchtest. Bei Menschen immer auf das Auge, welches näher bei dir ist.

 

Was muss ich noch beachten?

Die Kamera warnt dich in der Regel vor möglicher Unter- oder Überbelichtung. Das erkennst du, wenn im Sucher die angezeigte Verschlusszeit, neben der eingestellten Blende, anfängt zu blinken oder in rot dargestellt wird. In diesem Fall musst du entweder die Blende anpassen oder die ISO-Einstellungen verändern.
Zum Schluss noch dies. Die Tiefenschärfe, also wie verschwommen der Hintergrund ist, hängt von vielen Faktoren ab. Die Distanz zum zu fotografierenden Motiv oder wieviel Raum hinter dem Motiv ist. Wieviel vom Fotomotiv soll überhaupt auf dem Bild sein und nicht zu vergessen, die Wahl des Objektivs.
Und nun heisst es für dich also: Ausprobieren! Schau was passiert, wenn du die Blende verstellst oder was sich ändert, wenn du die Distanz zum Hintergrund vergrösserst oder verkleinerst.

WEITERE BEITÄGE

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Es gibt Momente im Leben, die auch in der Wiederholung nichts von ihrem Zauber verlieren.

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Die Bilder wurden mit dem Nikon Objektiv AF-S NIKKOR 14–24 mm 1:2,8G ED aufgenommen.

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