Fotos

Warum ich es wichtig finde, Bilder entwickeln zulassen

In der Zeit der Smartphones werden viele Fotos einfach in der Cloud vergessen. Man weiss zwar, dass sie da sind, aber das war es dann auch schon. Wie wichtig es ist, Fotos als Druck zu haben merkt man erst, wenn man sie in den Händen hält.

Als meine Kinder noch klein waren, da habe ich viele Fotoalben erstellt. Früher noch mit eingeklebten Bildern und handgeschriebenen Texten. Heute mache ich oft nur noch Fotobücher von Ferien, obwohl es auch wichtig wäre, Bilder des alltäglichen Leben zu haben. Man vergisst wie wichtig gedruckte Bilder sind die einem an eine vergangenen Zeit erinnern können.

Als ich noch Kind war, gab es zu Hause eine Kommode mit einer prall gefüllten Schublade mit hunderten von Fotos. Ich liebte es stundenlang darin zu wühlen und mir Foto um Foto anzuschauen. Schon damals war ich fasziniert von den Geschichten, die jedes einzelne Foto erzählte.

Wie wichtig die ganzen Fotos sind, wurde mir wieder so richtig bewusst als mein Vater verstarb und meine Mutter in eine kleine Wohnung zog.
Ich und meine Geschwister mussten das Haus meine Eltern auflösen. In dem ganzen Chaos der Werkstatt fanden wir doch tatsächlich, zwischen Bohrer, Hammer und Schrauben, zwei Holzkisten mit fein säuberlich sortierten Fotos. Ich konnte mich von all den Fotos nicht trennen und so fanden die Bilder bei mir ein neues zu Hause.

Neugierig und mit vielen Emotionen stöberte ich durch die alten Fotos. Die Fotos in den Händen zu halten fühlte sich so gut an. Ich hole mir auch jetzt noch, nach zwei Jahr, die Fotokisten hervor und schaue mir die Fotos an. Man kann das Alter der Fotos sehen aber auch fühlen. Wenn ich denke, wie alt die Bilder sind, wieviele Menschen diese schon in den Händen hatten und wieviele Erinnerungen und Emotionen sie auslösen bin ich dankbar, sie zu haben.

Viele Fotos hat mein Vater durch die Ahnenforschung die er betrieben hat, bereits digitalisiert. Aber nicht alle und so gab es immer neues zu Entdecken. Es ist Spannend auf den Spuren seiner Vorfahren zu sein, aber manchmal auch traurig, weil es einem daran erinnert das alles endlich ist.

Ich habe mich gefragt, was ich irgendwann mal hinterlasse. Eine riesen grosse Bilderbiblothek auf dem Computer, Festplatten oder in irgendeiner Cloud im World Wide Web, welche wahrscheinlich entrümpelt wird. Auch wenn sich meine Kinder vielleicht einzelne Bilder digital abspeichern, haben sie nicht diese Geschichte, die Fotoabzüge haben. Sie lösen nicht solche Emotionen aus, wie ein Foto, welches man in den Händen hält.

Ich habe mich entschieden, dieses Fotoarchiv weiter fortzusetzen und habe angefangen es mit Fotos meiner Familie zu erweitern.

Ich als Fotografin sage meinen Kunden immer, bitte lasst die Bilder entwickeln. Ein Mensch nimmt Bilder nicht nur mit dem Auge auf sondern auch mit fühlen durch die Hände. Lasst die Fotos nicht in irgend einer Cloud, Festplatte oder Computer in Vergessenheit geraten. Ermöglicht euren Kinder und auch euch ausgedruckte Fotos zu betrachten.

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